Kurzfilm

Der verlorene Junge aus der Zukunft

Bildquelle: Lost Boy (Screenshot)
Bildquelle: Lost Boy (Screenshot)

Jahr unbekannt. Bevölkerung Null. Willkommen zu LOST BOY. So beschreibt sich der amerikanische Science Fiction Kurzfilm, der in einer düsteren und leeren Zukunft spielt. Der Schauplatz ist karg und voller schwarzer und spitzer Formationen aus Metal, die wie Kristalle aus dem Boden sprießen. Die Kamera fährt über den staubigen Boden. Zunächst ein Fuß , dann der andere, schießt in Zeitlupe ins Bild. Man – ein futuristische Punkerin – ist auf der Fluch.

Die untermalende Musik passt sich jeder Bewegung an. Ein künstlerisches und hochpräzises Werk, wie es hätte von Stanley Kubrick sein können. Die düstere, die Spannung in die Höhe treibende Musik, in der elektronisch klingende Glockentöne Einzug erhalten haben erinnert an den kanadischen Film „Beyond the Black Rainbow“ - in dem ein junges Mädchen mit übernatürlichen Fähigkeiten von einer glückversprechenden Organisation eingesperrt und untersucht wird. Auch dieser Film spielt mit der Musik und den dadurch entstehenden Emotionen. In Lost Boy gibt es kaum Umgebungsgeräusche, doch die vorhandenen Geräusche wurden künstlich verstärkt. Die Manschetten der Stiefel sind bei jedem Schritt zu hören, genauso wie das Auftreten auf dem harten Boden.

 

Die Welt von Lost Boy

Auf der multimedial gestalteten Webseite erhält mein einen Überblick über das Projekt und die Welt von dem verlorenen Jungen LB-378. Es ist das Jahr 2104. Jedoch endet die christliche Zeitrechnung hier und die von Lost Boy findet ihren Anfang. Illustrationen und Storyboards zeigen, dass die Reise von LB-378 noch nicht zu Ende ist.

 

Dabei scheint er es zu sein, der in dem produzierten Kurzfilm den bösen Part zu übernehmen scheint. Optische ist LB-378 eine Mischung aus Terminator und dem Androiden aus „Der Tag an dem die Erde stillstand“. Wie der Android, hat auch Lost Boy nur einen rot leuchtenden Balken als Augen. Zumindest erweckt die düstere Atmosphäre des Films den Eindruck. So bald sich die Perspektive wandelt wirkt der Balken aufgesetzt – beinah genauso wie die VISOR-Brille (Visual Instrument & Sight Organ Replacement), die Bilder sofort an das Gehirn von Lieutenant Commander Geordi La Forge aus der nächsten Generation von Star Trek weiterleitet.

 

 

Die Idee zum Film ist über Jahre hinweg entstanden. Der Regisseure Ash Thorp erstellte eine Vielzahl von Skizzen und Zeichnungen zu seinem Hauptcharakter und die befremdliche Welt, in der der Cyborg umherstreift. Wenn der düstere Riese in Zeitlupe durch die schwarzen Überreste einer vergangenen Hochkultur rennt, ist eine gewisse Ähnlichkeit mit dem „Cyborg“ aus dem gleichnamigen DC Comic nicht zu verkennen. Auch die mischwesenhaften Skulpturen aus Tier, Mensch und Maschine, die der amerikanische Künstler Don Bonham konstruiert hat, scheinen hier heraus zustechen. Inspiriert und beeinflusst wurden die Filmmacher vor allem durch amerikanische Actionfilmen und japanische Kung Fu-Filmen.

 

Die kreativen Köpfe hinter dem Film

Ash Thorp ist als Grafiker und Illustrator, sowie Künstler und Kreativ-Direktor bekannt. Spezialisiert hat er sich Print- und kommerzielle Unternehmen, aber auch auf Spielfilme wie The Amazing Spiderman 2, James Bond Spectre oder Spielen wie Call of Duty. In dem futuristischen Kurzfilm Lost Boy führte er zusammen mit Anthony Scott Burns die Regie.

 

 

Dass Anthony Scoot Burns ein Fan von dem US-amerikanischen Sci-Fi Film „Tron“ (1982) und dessen Neuauflage „Tron: Legacy“ von 2010 ist, sieht man nicht nur an seinem Fan Film „Tron: Destiny“. Wesentliche Elemente, wie der aus der virtuellen Realität stammende Lichtrenner – eine Art Motorrad, welches hinter sich harte Lichtwände aufzieht, die eine zerstörungsfreie Durchfahrt unmöglich machen – erscheinen sowohl in „Tron: Destiny als auch in „Lost Boy“.

 

 

Produziert wurde der Kurzfilm von der Produktionsfirma PostPanic Pictures, bei der Burns ein fester Bestandteil ist. Die Firma war mit ihrem Kurzfilm „OFFF: Year Zero“ Finalist des Vimeo Motion Graphics Awards 2012. Das Unternehmen arbeitet eng mit Agenturen zusammen und produziert diverse Medienprojekte und Imagefilme für TNT, Dell oder auch Nike.

 


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Sources: ashthorp.com, postpanic.com, donbonham.com,

dccomics.com, lostboyworld.com

by Patrick Klapetz

Date 2016, November 20th


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