Film-Rezension

GET OUT

Bildquellen: @GetOut.DE (Facebook)
Bildquellen: @GetOut.DE (Facebook)

Irgendwann kommt jede Beziehung an diesen Punkt. Man lernt die Eltern seines Partners kennen. Dem muss sich der New Yorker Fotograf Chris Washington, gespielt vom britischen Daniel Kaluuya, nun stellen. Chris ist Afroamerikaner und führt seit fünf Monaten eine Beziehung mit der weißen Rose Armitage (Allison Williams ). Chris ist etwas besorgt, dass die Eltern von Rose nicht wissen, dass sie einen schwarzen Freund hat. Doch für sie und ihre Eltern, die sich als weltoffen und links-liberal geben, ist die Hautfarbe von Chris irrelevant. Doch der Schein trügt...

 

Jordan Peele ist für Drehbuch und Regie verantwortlich und bekam bereits eine Auszeichnung zum Regisseure des Jahres 2017. In einem NBC News Interview mit Mashaun D. Simon gibt Peele zu, dass der Film auf seinen persönlichen Erfahrungen als Afroamerikaner beruht: „It is a very personal movie and based on my experiences as an African American."

 

Gesellschaftskritisches Werk ohne Horror-Thrill

Der latente Rassismus ist von Anfang an allgegenwärtig. Die ersten Minuten des Films verraten unterschwellig was geschehen wird. Dabei wird der Fokus aber nicht auf den lauten Hinterwäldler-Rassismus gelegt, in dem Männer in weißen Kutten an alten und falschen Werten fest halten. Es wird der elitäre und unterbewusste Rassismus der Oberschicht angesprochen. Die weiße Gesellschaft möchte zeigen wie aufgeschlossen, modern und ethisch korrekt sie agiert und mit falsch gewählten Worten ihr Obama-Fähnchen schwingen. Darüber hinaus zeigt sich an gewissen Stellen verdeckt die Rassenideologie des dritten Reiches und der unterdrückte Wunsch nach blackmasking (Weiße mit dem Wunsch dunklere Haut zu haben).

 

Schon das Anwesen der Armitage-Familie erinnert an eine solide Villa auf einer Baumwollplantage. Ein kleiner perfekter Mikrokosmos wurde geschaffen, in dem Details auf einander abgestimmt wurden sind. Nur die Abgeschiedenheit des Grundstückes und das optische Erscheinungsbild und das Verhalten des Medizin studierenden Sohnes der Familie erinnert an Rednecks. Bei Get Out handelt es sich um eine intelligente Gesellschaftskritik, die auf dem abstrahierten Genres des Mystery-Horror-Thrillers gemünzt wurde. Horror ist hierbei aber nur die Vorstellung, dass dieses Schauspiel eine reale Dystopie widerspiegeln könnte.

 

Die Spannung wird im letzten Akt durch eine Wendung noch einmal gesteigert. Nun klären sich allmählich die mysteriösen Umstände, die mit detaillierten Bildelementen intelligent umgesetzt werden. Bezüge zum Anfang des Filmes sind nun zu sehen. Letztendlich ein gelungenes Werk, dem jedoch die Horror-Effekte fehlen.

 

Bald auch in Deutschland

Auf dem nordamerikanischen Kontinent lief der Film bereits am 24. Februar an. Dort landete Get Out nach dem ersten Wochenende auf Platz 1 der Kinocharts und spielte am ersten Tag bereits 10,8 Millionen US-Dollar ein. Damit hat Peeles 130 minütiger Horror-Thriller die Produktionskosten von 4,5 Millionen US-Dollar umgehend eingespielt. In den deutschen Kinos erscheint Get Out am 4. Mai.

 


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Sources: YouTube.com, NBC News

by Patrick Klapetz

Date 2017, April 24th


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