Der Emir im All

Ein Kommentar von Patrick klapetz

Da muss jemand wohl etwas kompensieren: Das höchste Gebäude, die luxuriösesten Airlines und Hotels oder der größte Flughafen der Welt reichen nicht mehr aus. Für Dubai muss mehr her. Folgen soll eine unbemannte Mission zum Mars. Geld spielt dabei wieder einmal keine Rolle – auch wenn der Wüstenstaat 2009 knapp an einer Staatspleite vorbei geschlichen ist. Die Scheichs spielen nun überall mit. Das Erdöl im Saudi Empire endet, Einkäufe in weltweite Fußballvereine sollen unter anderem Abhilfe schaffen.

 

Doch das Mars-Projekt ist eine äußerst vorteilhafte Investition für die Welt. Die für 2020 geplante Sonde will Daten über Atmosphäre und Struktur der Marsoberfläche sammeln. Spätestens 2023 sollen die Informationen dann zur Erde gelangen. Und an diesem Punkt wird es für die Welt interessant. Statt nur Geld aus Erdöl und vermarktem Tourismus zu scheffeln, will das Empire die erfassten Daten mehr als 200 Institutionen weltweit zur Verfügung stellen.

 

Dabei gerät Dubai-Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktoum immer mehr in die Bredouille.

Der Weg zwischen dem Ultra-Modernen, also der Wissenschaft, und dem Islam ist extrem schwer zu vereinbaren. Andere arabische Staaten schauen mit Argwohn nach Dubai. Wissenschaft und Islam passen nicht zusammen: Die Erde ist der Mittelpunkt des Weltraums, die Sonne würde sich um die Erde drehen, die Erde ist eine Scheibe. Klingt schwer nach europäischem Mittelalter? Alles neuste Erkenntnisse von Islam-Gelehrten. Beweisen lässt sich das natürlich auch: Wie könnten sonst Flugzeuge vorankommen, wenn sich die Erde drehen würde, so der Gelehrter Bandar al-Khaibari auf YouTube.

 

Um den Islam weiter in die Moderne zu rücken, bleibt dem arabischen Empire wohl keine andere Wahl, als in die Wissenschaft zu investieren. Darüber hinaus würde es nach den US-Astronauten, den Sowjet-Kosmonauten und den China-Taikonauten, die nächste „Großmacht“ sein, die es mit eigener Technik in den Weltraum schaffen wird. Doch die Holländer gehen noch einen Schritt weiter. Ebenfalls 2020 wollen sie einen Kommunikationssatelliten zum Mars schicken. 2027 sollen dann die ersten Menschen den Mars kolonialisieren. Alle zwei Jahre sollen dann vier neue Astronauten auf dem Mars ihr Häusl bauen.

 

So lange kein Scheich auf die Idee kommt, dort nach Öl zu bohren und die Wissenschaft im Vordergrund steht, sollen sich doch all die Astronauten, Kosmonauten, Taikonauten und „Scheichonauten“ zusammen tun. Jedoch dies ist kein Weckruf eine weitere Welt zu zerstören.

 


by Patrick Klapetz

Date 2015, May 12th


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